Eckrundend: John Eliot Gardiner dirigiert Beethovens „Missa solemnis“

Kaum fängt das Musikfest Berlin so richtig an, ist für mich auch schon Schluss, denn ich ziehe aus Gründen für einige Monate nach Bonn. Da ist Beethoven natürlich die passende Abschiedsmusik. Denn den Trennungsschmerz pflegt die Geburtsstadt, in die der Boss bekanntlich niemals zurückkehrte, so fleißig, dass dort sogar ein Volkslauf sich „Beethoven-Lauf des Deutsche Post Marathon Bonn“ nennt. (Da ist wirklich alles drin: van B. + BRD noir + zeitgemäße Keine Bindestrich Benutzung.) Und zweiter Grund natürlich, dass John Eliot Gardiner dirigiert,  traditionell ja eine sichere Bank bzw Post beim philharmonischen Saisonstartfestival.

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Entnachtend

Klavierfreuden in Mendelssohn-Remise und Pianosalon Christophori, John Eliot Gardiner bei den Philharmonikern

Die kleinen Musikorte erholen sich – wie die freien Musiker – mühsamer von der langen Nacht der (wohl noch nicht beendeten) Pandemie, als es große Institutionen und begehrte Stars tun. Eine kleine Klavierrunde führte mich in der vergangenen Woche nordwärts in den Wedding, wo im Pianosalon Christophori an zwei Abenden die jungen Musiker Andrei Gologan und Florian Heinisch spielten, und tags zuvor in die feine Mendelssohn-Remise, unweit vom Gendarmenmarkt. Dort eröffnete gleichzeitig die große Elisabeth Leonskaja eine Schostakowitsch-Hommage, den lang geplanten und nun von kriegerischen Zeitläuften an den Rand des Heiklen geführten Programmschwerpunkt des Konzerthauses. Auf der breiten Freitreppe stimmt dort eine Menschenmenge gutgemeint, aber schwer erträglich ein von beschwingtem Moderator animiertes Lied für den Frieden an.

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Erwartbar unerwartet: John Eliot Gardiner, Vladimir Jurowski & die Ihren

Zu den erwartbaren Höhepunkten beim Musikfest Berlin gehören die Konzerte von John Eliot Gardiner und Vladimir Jurowski mit ihren jeweiligen Ensembles. Was nicht heißt, dass alles, was da in der Philharmonie kommt, erwartbar wäre – im Gegenteil: Erwartbar ist, dass man überrascht wird. Und belehrt und beglückt.

J.S. Bach und G.F. Händel in ihrer Jugend (Symbolbild) / Quelle Bundesarchiv, Bild 183-K1218-0016 / CC-BY-SA 3.0
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