Unletzt: Jaromír Weinbergers „Frühlingsstürme“ an der Komischen Oper

„Die letzte Operette der Weimarer Republik“ könnte ein Etikett wie ein Mühlstein sein, wenn man Jaromír Weinbergers Frühlingsstürmen zumuten wollte, tiefschürfendes Zeugnis oder Vermächtnis sein zu müssen. Denn dieses Werk wollte ja gewiss nichts „Letztes“ sein. Insofern ist Barrie Kosky sehr zu loben, dass er die Frühlingsstürme an der Komischen Oper als das auf die Bühne bringt, was sie sein wollten: eine kurzweilige Operette.

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Undeutlich: „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ von Moritz Eggert an der Komischen Oper

Hoppla, ausgerechnet Berlin versaut dieser Tage die Statistik. Die besagt nämlich, dass die an deutschsprachigen Opernhäusern gespielten Werke durchschnittlich 139 Jahre alt sind. Das hat der Komponist Moritz Eggert einmal im Badblog der neuen musikzeitung vorgerechnet. Kurz nach der Uraufführung der vielleicht etwas gestrigen, aber halt ausnehmend schönen Oceane von Detlev Glanert an der Deutschen Oper (noch bis Ende Mai zu erleben) legt die Komische Oper nun mit Eggerts M – Eine Stadt sucht einen Mörder gleich noch was Neues vor. Nach einem der packendsten Werke der deutschen Filmgeschichte, dazu ein cooler Komponist, Libretto und Regie von Barrie Kosky: Da kann eigentlich nichts schiefgehen. Oder?

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Konzertgänger auf Reisen: „Tristan und Isolde“ in Bayreuth

Der Bayreuther Festspiele dritter Tag: Nach zwei Tagen Bullenhitze regnets ein bisschen. Zu Tristan und Isolde radelt der Konzertgänger durch die Mottlstraße von der Seite an den grünen Hügel ran, aus Gründen:

Heut Abend dirigiert der Mottl den Tristan / Hört Euch doch nicht von dem Trottel den Mist an / Schafft Euch viel lieber ein Drittel Most an / Und sauft Euch mit dem Mittel Trost an.

Doch bei Christian Thielemann gilt, besser erst Tristan, dann Most ran. Denn der Konzertgänger wird in Bayreuth glatt noch zum Thielemann-Fan. Weiterlesen