Premiere von Glucks „Orfeo ed Euridice“ an der Komischen Oper
Vom ganzen Schmutz zugleich und Glanz meiner Seele schrieb Kleist in einem Brief (woraus doitsche Philologen früher Schmerz machten, weil in doitscher Klassikerseele bekanntlich Schmerz sein darf, aber kein Schmutz). Den ganzen Schmutz und Glanz der orphischen Seele und der orphisch-euridicischen Liebe kehrt die neue Inszenierung von Christoph Willibald Glucks Orfeo ed Euridice an der Komischen Oper hervor, eine würdige Nachfolgerin der legendären k+k-Fassung (Kupfer + Kowalski) an diesem Haus. Aus schwarzen Müllhülltüten werden sich hier unter dem herz- und schmutzerweichenden placatevi con me des sängerischen Zentralgestirns Carlo Vistoli hospitalisierte Glanzseelen herausschälen, zupfen, reißen.
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Schöne Gelegenheit, zweimal Opern nach Maurice Maeterlinck zu sehen und zu hören: Samstag Pelléas et Mélisande an der Komischen Oper, Sonntag L’Invisible an der Deutschen Oper.
Dass man en passant erfährt, dass Sarastro von Zoroaster (alias
Trotz (Binnen-)Seejungfrau, Prinz und Genrebezeichnung Lyrisches Märchen sollte man seine Tochter im Grundschulalter eher nicht zu Rusalka mitnehmen. Antonín Dvořáks krasse Mischung aus Tragödie, Passion und Horrorfilm könnte in ihrer zarten Seele einen Schreck bis ans Ende aller Tage hervorrufen. Andererseits gibt es ja nützliche Dinge, die man im Leben nicht früh genug lernen kann: äußerste Liebesverzweiflung etwa und innigste Todessehnsucht. Außerdem endet Barrie Koskys Inszenierung der Rusalka von 2011, die jetzt an der Komischen Oper wiederaufgenommen wurde und bis Weihnachten
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