Wenn schon Klassik, dann Oper, ist eigentlich das Motto der Tochter des Konzertgängers, aber für die Scheherazade macht sie eine Ausnahme. Denn diese Sinfonische Suite op. 35 von Nikolai Rimsky-Korsakow ist doch farbenprächtiger, sinnenfroher, kinderphantasiekatapultierender als jedes Musiktheater.
Ja, für die wunderschöne Scheherazade nimmt sie sogar das ausgiebige Vorspiel in Kauf – und nachdem sie es offenen Ohrs angehört hat, beschließt sie, es durchaus gern in Kauf genommen zu haben. Der Dirigent Gilbert Varga (den man nicht erwähnen kann, ohne zu erwähnen, dass er der Sohn von Tibor Varga ist, was doch etwas ungerecht ist) erfindet im Konzerthaus das Rad der Programmgestaltung nicht gerade neu, man könnte sich diesen Ablauf auch in einem Konzert anno 1950 vorstellen: Ouvertüre-oder-Tanzsuite-Dings, Solokonzertbums, Sinfoniedingsbums – der Klassiker schlechthin.
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