Wohlkandidelt: Kirill Petrenko inauguriert mit Alban Berg und Beethovens Neunter

Ausnahmezustand? Nun ja, die alte Nachbarin des Konzertgängers und der Späti-Verkäufer am Eck wirken tiefenrelaxt wie immer. Aber das philharmoniker-affine Berlin freut sich, dass Kirill Petrenko inauguriert. Während der Wartezeit auf den neuen Chef der Berliner Philharmoniker wirkte die Stimmung ja teilweise überkandidelt, auch dieses Blog hier kandidelte hoch. Aber fürs offizielle Antrittskonzert hat Petrenko dennoch ein ganz besonderes Werk ausgesucht, etwas Ewiges gleichsam.

Sie wissen natürlich längst, wovon die Rede ist. Richtig: Alban Bergs Lulu-Suite.

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Quer: Rundfunkchor, RSB, Hrůša mit Dvořáks „Stabat Mater“

O wunderbarer November, du Monat nicht enden wollender Lamenti, Requiems, Stabant Matres! Ebensogut in den Totenmonat November wie in die Karwoche passt auch Antonín Dvořáks Stabat Mater op. 58, das das Rundfunk-Sinfonieorchester und der Rundfunkchor Berlin unter Dirigent Jakub Hrůša in der Philharmonie aufführen. Ein Kindertoten-Oratorium möchte man es nennen, weil es nicht nur um den gekreuzigten Sohn Gottes geht, sondern auch um die drei kleinen Kinder des Künstlers, die vor und während der Komposition (1875-77) starben. Unvorstellbar, wie ein Mensch mit einem solchen Schmerz weiterleben kann.

Ist dieses Stabat Mater nicht ein seltsames Werk, in dem einiges quer steht? Weiterlesen