Sanfter Spinettismus statt Virtuosengepranke, das sich in der heurigen Auflage des alljährlichen Grigory-Sokolov-Besuchs in Berlin nur einmal nebenher ereignet, aber nein, auch da ohne Gepranke, nur virtuos oder eben meisterlich: bei einer konzentriert hinbrillierten Rachmaninow-Zugabe, dem Prelude op. 23/2 als einem jener stets sechs Encores des dritten Konzertdrittels, in dem das Sokolov-Ritual erst seine Erfüllung findet. Die anderen sind zweimal Rameau (Les sauvages und Le Tambourin), zweimal Chopin (Prélude 28/15 und Mazurka 63/3) sowie einmal Bach (BWV 855a) im vollfülligen, dennoch faszinierenden Siloti-Ornat.
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Klingonisch: Víkingur Ólafsson spielt Bach und Beethoven
Angesichts der Tatsache, dass weltweit mehr Menschen Klingonisch als Isländisch beherrschen, ist es doch erstaunlich, dass es erheblich mehr isländische als klingonische Literaturnobelpreisträger, Fußball-WM-Teilnehmer, Pop-Ikonen, Neue-Musik-Ensembles und eben auch rising Klavierstars gibt: etwa Víkingur Ólafsson im Kammermusiksaal. Im ersten Teil steht Bach von verwirrender Unübersichtlichkeit auf dem Programm, über mehr als zwei Seiten erstreckt sich die Auflistung der Stücke. Der Beethoven im zweiten Teil ist dagegen von dubioser Stringenz: die allererste und die allerletzte Sonate.
Aber so allerletzt, wie die 32. Sonate c-Moll opus 111 noch immer oft gemacht wird, ist sie ja vielleicht gar nicht. Weiterlesen
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