Ja is denn heut schon Weihnachten – feinabgestimmte Programmplanung, wo gibts denn sowas? In Berlin sonst kaum, hier lief ja schon mal der Don Giovanni in der Staatsoper und gleichzeitig 600 Meter weiter in der Komischen Oper. Nun aber kann man an einem einzigen Wochenende überschneidungslos zwei wildwuchernde Heilands-Oratorien erleben: am Samstagnachmittag und Sonntagabend Händels Messiah in der Philharmonie, dazwischen am Samstagabend John Adams‘ El Niño im Konzerthaus. Ersteres mit dem Deutschen Symphonie-Orchester und dem RIAS Kammerchor unter Robin Ticciati (mehr dazu unten); letzteres mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester und dem Rundfunkchor unter Vladimir Jurowski. Weiterlesen
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Missbräuchlich: Berlioz‘ „La damnation de Faust“ an der Staatsoper Berlin
Wer schaut sich freiwillig ein Pokalfinale an, wenn er zur selben Zeit mit Hector Berlioz zur Hölle fahren kann? O mérikariu! O mévixé! Mérikariba!, wie es (sehr frei nach Goethe) im finalen Pandämonium von La damnation de Faust heißt. Da schunkeln und walzern die höllischen Heerscharen in so trostloser Pracht, dass auch eine Helene Fischer kein Buh befürchten müsste, nur ein anfeuerndes: Has! Has!
Und dann wird das in der Staatsoper im Schillertheater noch vom genialen Filmregisseur Terry Gilliam inszeniert! Das muss ja was werden!
Wird auch was: nämlich eine gute Gelegenheit fürs Motto prima la musica. Denn musikalisch ists prima. Weiterlesen