Kabanova, Hoffmann und Figaro mit C., E. und O. an Komischer und Deutscher Oper und UdK
Sommerparadox im Opernwesen: Während das Publikum unbeirrt nach den Sehnsuchtsorten von Bayreuth bis Glyndebourne oder Salzburg strebt, leeren sich die städtischen Opernhäuser zum regulären Saisonende rapide. Nur wenige derer, die nicht zu den Festivals reisen, treibt die Sorge vor dem Juli-August-Konzertloch noch in die bald verwaisten Säle. Während Herr Schlatz sich connaisseurhaft das Lindenjuwel Turandot gönnt, eile ich noch zur jungverschiedenen Katja Kabanowa an der Komischen Oper, zu Les contes d’Hoffmann an der Deutschen Oper (die stellenweise gleichsam zerfallen wie ein Automat von Spalanzani/Coppelius) und einem quietschfidelen studentischen Figaro an der Universität der Künste.


Ein abgehalfterter Säufer inmitten eines Ozeans von leeren Flaschen. Schon dieses erste, überwältigende Bild macht deutlich, dass Offenbachs fantastischer Bilderbogen hier das Hardcore-Kopfkino eines Schädels im Delirium tremens ist. Da ist noch kein Ton erklungen. Und dann kommt erstmal … Mozart! Denn in Offenbachs Opérette grotesque (so Kosky) ist hier
Stets leises Misstrauen, wenn Hypervirtuosen eine Schubertsonate oder Robert Schumanns Kinderszenen op. 15 spielen. Aber schon in Von fremden Ländern und Menschen bezaubert Daniil Trifonov, der
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.