Sommerschließlich

Kabanova, Hoffmann und Figaro mit C., E. und O. an Komischer und Deutscher Oper und UdK

Sommerparadox im Opernwesen: Während das Publikum unbeirrt nach den Sehnsuchtsorten von Bayreuth bis Glyndebourne oder Salzburg strebt, leeren sich die städtischen Opernhäuser zum regulären Saisonende rapide. Nur wenige derer, die nicht zu den Festivals reisen, treibt die Sorge vor dem Juli-August-Konzertloch noch in die bald verwaisten Säle. Während Herr Schlatz sich connaisseurhaft das Lindenjuwel Turandot gönnt, eile ich noch zur jungverschiedenen Katja Kabanowa an der Komischen Oper, zu Les contes d’Hoffmann an der Deutschen Oper (die stellenweise gleichsam zerfallen wie ein Automat von Spalanzani/Coppelius) und einem quietschfidelen studentischen Figaro an der Universität der Künste.

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Zahnlos: Premiere von Massenets DON QUICHOTTE an der Deutschen Oper

Bild: Corradox

Eine Don Quichotte-Oper scheint eine Kuriosität, denn wie müsste ihr Held klingen, stellte man ihn sich nach dem Roman des Cervantes vor: verprügelt, durchgewalkt und ab Kapitel 18 fast ohne Zähne im Mund? Nun denn, sagt ihm da Sancho Pansa nach der Bimse durch einen liebestollen Maultiertreiber, in der unteren Kinnlade habt Ihr auf dieser Seite nicht mehr als zwei Backenzähne und einen halben und in der obern keinen halben und keinen ganzen mehr; denn da ist alles glatt wie die flache Hand. 

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