Wiederschiedsfreudicht: Spectrum im Kammermusiksaal

Freudige Wiederkehr, …

Zu den besonders lieben Kulturbekanntschaften, um die der Konzertgänger sich während der Konzert-Prohibition entsprechende besonders schwere Sorgen machte, gehört die seit 33 Jahren existierende Kammermusik-Reihe Spectrum Concerts. Denn die gehört mit ihrem speziellen Profil (maximales Niveau, minimale Subvention) seit jeher zu den Risikopatienten des Konzertbetriebs. Einerseits klassische Kammermusik des 18. und 19. Jahrhunderts, andererseits kaum je zu hörende Komponisten des 20. wie Ernst Toch, Robert Helps oder Ursula Mamlok werden gespielt, getragen von einer treuen Unterstützerschar. Zum Comeback gehts mit Brahms und nochmal Brahms erstmal quasi ins Herz aller Kammermusik.

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Schwungvoll blühend: Korngold und Tanejew bei Spectrum Concerts

Allegorie der Kammermusik, ca. 1900

Drei Merkmale tollkühner Kammermusik: 1. Programme voller unbekannter, vergessener, verdrängter Werke, 2. Besetzungen ohne Staraufgebot, 3. dennoch ein langes Leben auch ohne öffentlichen Geldsegen. Insofern ist auch das letzte Programm der Saison ein Beweis für die hartnäckige Tollkühnheit der Spectrum Concerts: Obwohl es seit kurzem wohl einen fördernden Sockelkleckerbetrag gibt (und irgendwann auch mal wieder die zum Star gewordene Spectrum-Geigerin Janine Jansen vorbeischauen wird), ist das ein kompromissloses Programm vom Feinsten und Sinnlichsten, was die fünf musikalischen Fachkräfte da anbieten. Denn Korngold und Tanejew fegen schwerlich die Straßen Berlins leer und den Kammermusiksaal voll. Der Riesenauflauf rund um die Philharmonie gilt vielmehr Simon Rattles letztem Programm im Großen Saal. Der Konzertgänger wird von der zweiten Rattle-Aufführung am Mittwoch berichten. Denn – Tanejew geht vor. Weiterlesen