Ein echter Ring-Rausch beginnt schon beim Einspielen des Orchesters. Im Wirrwarr der Klänge vor dem Rheingold wartet man auf die Stille, aus der der Ur-Ton erstehen wird; und wenn aus dem Warmmachen vor der Walküre immer wieder das Hundingmotiv heraufhörnt, so spürt man bereits die in mystischer Ferne längst schon stattfindenden zährenden Zwangsheiraten und jähen Jagden. Der Ring des Nibelungen der Staatsoper Unter den Linden Berlin, der am vergangenen Wochenende seinen zweiten Durchlauf begann, ist dabei eine Welt in Ur-Ordnung ohne Mitteletage: in wonnigem Walhall wesen Orchester und fast alle Sänger, während die Regie nebulös nibelheimt. Dazwischen – niente, nitschewo, nothing.
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