Che città, che città, che costumi, che gente sfacciata ed insolente! Was für eine Stadt, was für Sitten, was für dreiste und pampige Leute! Dieses hübsche Rezitativ von Francesco Cavalli gehört zum Programm, mit dem der Countertenor Philippe Jaroussky sich nach einem Jahr als Artist in Residence des Konzerthauses von Berlin verabschiedet. Nachdem er vor fünf Wochen den vorgesehenen Saisonhöhepunkt bronchitishalber absagen musste (seine Vertreterin machte das Konzert dennoch zu einer Sternstunde), hat er sicht- und hörbar erholt eine Schatzkiste voll italienischer, vor allem venezianischer Musik mitgebracht: ein abwechslungsreiches und durchdachtes, großteils attacca ineinander übergehendes Baroquepourrie, von dessen Komponisten (secondo la fama) dieser vergiftet wurde und jener einen Kastraten erdolchte.
Begleitet, und mehr als das, wird Jaroussky vom französischen Ensemble Artaserse, das nach einem altpersischen Opernstar benannt ist und so spielt, wie Jaroussky singt: wunderbar klangschön, ausgewogen und geschmeidig, weniger affektschroff als andere Originalklinger.
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