Eine der seltsamsten Künstlerbegegnungen des 20. Jahrhunderts fand 1976 in West-Berlin statt, und zwar zwischen Samuel Beckett und Morton Feldman. Der halbblinde Feldman kam zu einer Beleuchtungsprobe (!) ins dunkle Schillertheater, schüttelte Beckett die Hand, genauer gesagt: versehentlich nur den Daumen und stolperte über einen Vorhang. Danach gingen sie essen, der dicke Feldman haute rein, der dürre Beckett trank nur ein Bier. Und dabei scheinen sie die ganze Zeit komplett aneinander vorbeigeredet und sich trotzdem, oder gerade deshalb, bestens verstanden zu haben. Das erfährt man aus Sebastian Clarens Feldman-Buch, aus dem ein Auszug im Programmheft zu der Produktion Words And Music der Staatsoper Unter den Linden abgedruckt ist.
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