Premiere ANTIKRIST von Rued Langgaard an der Deutschen Oper Berlin
Irres Zeuch zweifellos – für mich eine höchst eigenartige Mischung aus Faszination und Qual. Pandemiebedingt mehrfach verschoben, jetzt endlich premiert an der Deutschen Oper Berlin wurde die mystikschrullige „Oper“ ANTIKRIST des egomanischen Außenseiters Rued Langgaard (1893-1952). Komponiert in den 1920er Jahren, aber gespielt erst Jahrzehnte später, und inszeniert erstmals überhaupt 1999 in Innsbruck/Tirol: katholisches Aberglaubsland also, wohin das allegorisch-mysterienspielerische Endzeit-Ding irgendwie auch besser passt als ins schnödlutherische Folkekirken-Dänemark. Andererseits ist da ja dieses im Lauf des Antikrist ständig wiederholte Wettern gegen lärmende Kirchen-Ödnis (man shpielt Deutsch, Übersetzung Inger und Walther Mehtlag). Langgaard wirkt wie ein uneheliches Kind von, sagen wir mal, Wagners Parsifal und total verkifftem Kierkegaard.
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