Musiker sind wie Politiker, am aufschlussreichsten sind ihre Nebentätigkeiten. Mit dem Unterschied, dass es nur zu begrüßen ist, wenn Prominente abseits der großen Bühnen Lobbyarbeit für Kammermusik und Neutönerei verrichten. Vladimir Jurowski, künftiger Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, ist ein Wiederholungstäter: Zwei Tage nach seinem Auftritt im Großen Saal des Konzerthauses bespielt er (wie schon im Januar) zwei Etagen höher mit dem kompetenten ensemble unitedberlin den feinen Werner-Otto-Saal. Dessen Türen stehen offen für alle, die sich um offene Ohren bemühen. Unter dem knackigen Titel Russisches Roulette gibt es avancierte Musik, die zwischen 1950 und 2017 entstand.
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