Die Gnade der späten Geburt wurde seinen Händen zuteil. Denn eigentlich wäre des 90. Geburtstags von Rostropowitsch nicht erst im März dieses Jahres zu Gedenken gewesen, sondern schon früher. Aber die schwangere Pianistin Sofia Nikolajewna Fedotowa brauchte viel Geduld im Spätwinter 1927 in Baku: Wochenlang ließ ihr Kind auf sich warten. Und als Mstislaw Leopoldowitsch alias Slawa viele Jahre später seine Mutter fragte, warum sie ihm in all der Zeit kein schöneres Gesicht gegeben habe, da antwortete sie: „Dafür habe ich an deinen Händen gearbeitet.“
Lange, dünne Finger waren das. Und doch wurde der Celloklang von Mstislaw Rostropowitsch, den das Konzerthaus Berlin jetzt mit einer zehntägigen Hommage ehrt, zum Inbegriff des schönen, warmen Tons. Kraftvoll und golden. Weiterlesen und Hören
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.