Zeitlosreich: Shai Wosner spielt Schubert

Der sich da in Reihe 4 so verrenkt, ist der Konzertgänger, welcher sich in den Hintern zu beißen versucht, dass er den ersten Auftritt von Shai Wosner beim Klavierfestival im Konzerthaus verpasst hat. Aber diesmal, immerhin, ist er dabei: wieder drei Schubertsonaten, und zwar die letzten. Sanktes Terrain also (darum Sterbehaus zur Linken!). Und nicht nur, weil Shai Wosner – wie Isabel Herzfeld anlässlich des ersten Konzerts anmerkte – dem Komponisten derart ähnelt, sondern auch weil er am Klavier eine körperliche Präsenz hat wie loderndes Schubertfeuer, will der Konzertgänger seine Augen partout nicht schließen. Aber dann zwingt ihn Wosners packendes Klavierspiel doch, keinen Deut Aufmerksamkeit mit Gucken zu verschwenden.

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