Kreisquadratisch, überzeugwältigend: RIAS Kammerchor, Capella de la Torre, Justin Doyle mit 2x Monteverdi

Abschluss, vielleicht sogar heimlicher Höhepunkt des Claudio Monteverdi-Bogens beim diesjährigen Musikfest: Nach den drei Opern unter John Eliot Gardiner (mehr dazu und noch mehr) setzt es Geistliches im Doppelpack im Antrittskonzert des neuen Chefdirigenten Justin Doyle beim RIAS Kammerchor. Vor der unsterblichen Marienvesper gibts nämlich endlich mal den selten aufgeführten Hauptteil von Monteverdis gescheitertem Bewerbungsschreiben beim Papst zu hören, die Missa „In illo tempore“.

Die rangierte im Druck von 1610 vor der berühmten Marienvesper, die sich auf dem Titelbild nur im Kleingedruckten findet (ac Vespere pluribus decantandae). Während die Vesper ein Sammelsurium der verschiedensten modernen Stile ist, sollte die Missa Monteverdis Kompetenz im streng polyphonen Altväterstil beweisen. Weiterlesen

Orpheen, anders: Ilya Gringolts und Sunhae Im beim Musikfest

Lohnende Abstecher während der dreiabendigen Monteverdi-Hochgebirgstour mit Gardiner: eine violinistische und eine gesangliche Gipfelbesteigung im Kammermusiksaal. Die Akademie für Alte Musik tritt mit der umwerfenden Sopranistin Sunhae Im auf, der russische Geiger Ilya Gringolts ganz allein mit seiner Guarneri „del Gesù“.  Weiterlesen