Sachgemäß: Arditti Quartett spielt Boulez

Unsachgemäße Assoziationen bei dieser Reise ins Äon des musikalischen Erz-Avantgardismus: Hat der Nachkriegs-Serialismus nicht ein bissl was mit dem Nachkriegs-Brutalismus in der Architektur gemeinsam? Werkstoff und Textur sind zwar grundverschieden. Aber beides sind solche Nullpunkt-Dinger, die man fasziniert anstaunt, ohne dass es recht heimelte. In Gegenwart und Zukunft möchte man’s schon gar nicht verlängern. Aber gut, dass es mal da war. Und ist; bloß nicht alles abreißen!

Begrüßenswert also, dass das Arditti Quartett sach- und fachkundig den vervollständigten Livre pour quatuor von Pierre Boulez aufführt, logischerweise im Pierre-Boulez-Saal. Dinosaurier oder Klassiker, fragt sich der Konzertgänger zuvor; und weiß es danach immer noch nicht. Weiterlesen

2.9.2016 – Raumzeitwandernd: GrauSchumacher Piano Duo und Isabelle Faust eröffnen das Musikfest

Salzburg hat eine Ouverture spirituelle, das Musikfest Berlin eine Art Ouverture conceptionnelle: Vor dem ersten dicken Sinfoniekonzert gibt es zwei Kammerkonzerte, eins über den Raum und eins über die Zeit. Bevor Isabelle Faust Luigi Nonos La lontananza aufführt, spielt das GrauSchumacher Piano Duo: Le temps, mode d’emploi (2014) von Philippe Manoury.

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