Ultraschall Tage 3 bis 5

Trio Accanto und Zafraan Ensemble im Heimathafen, Ensemble Resonanz im silent green

Erfreulich wenig Rede beim diesjährigen Ultraschallfestival für neue Musik von Trends, Tendenzen etc. (es gehe neuerdings wieder zum Politischen/zum Subjektiven/zum Popjektiven usw). Das hat immer so etwas Bemühtes, zumindest im Blick auf die laufende Gegenwart. Stattdessen unterschiedlichste Musik, viel Reizvolles, zwischendurch etwas Ratlosigkeit, und zum Ende zwei mich begeisternde Werke italienischer Komponistinnen.

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Ultraschall, zweite Hälfte

Solo- und Ensemble-Konzerte im Heimathafen und Radialsystem

Trio Boulanger (Abbildung ähnlich)

An den ersten beiden Tagen des Ultraschall-Festivals für neue Musik gab’s Konzerte für große Orchester, danach folgen die kleineren Besetzungen: am Freitag im schönen Heimathafen Neukölln, am Samstag im feinen Radialsystem in der Nähe vom Ostbahnhof, einem der grauslichsten Orte im am grauslichen Orten gewiss nicht armen Berlin. Neue Musik gehe oft vom „Klang“ im weitesten Sinn aus, heißt es ja gern (und nicht etwa von der „motivisch-thematischen Arbeit“ der kartoffelländischen Musikgeschichte oder gar der „Melodie“). Darum ist es interessant, wenn etlichen bunt durchmischten Gegenwarts-Gruppen mal eine Formation gegenübersteht, wie sie klassischer nicht besetzt sein könnte: das Boulanger Trio mit der von Mozart bis Schostakowitsch gängigen Besetzung Klavier, Geige, Cello.

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Sektenbeleuchtend

Zwei Orchesterkonzerte eröffnen das Ultraschall-Festival

Eine Sache für „Sekten“: So wurden Festivals für Gegenwartsmusik kürzlich von Jelena Firssowa genannt, der aktuellen Komponistin in Residence des Rundfunk-Sinfonieorchesters. Sie habe ihre Werke lieber in Gesellschaft von Berlioz und Tschaikowsky! Das sagte Firssowa, kurz bevor ihr Garten der Träume vom RSB (auch adäquat) gemeinsam mit Schumann und Schostakowitsch gespielt wurde. Freilich, welcher lebende Komponist wäre nicht lieber gemeinsam mit Beethoven und Brahms unterwegs statt mit, sagen wir, Klangzupfler Kunz und Plingponistin Musterfrau?

(Neue-Musik-Festival, wie seine Verächter es sehen)
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Läppisches und Sprengendes: Kleine Fazite zum Ultraschall-Festival 2020

Nur doofe Männer sagen noch „starke Frauen / Schriftstellerinnen / Komponistinnen etc pp“. Denn das klingt, als wäre es etwas Besonderes, ganz Außergewöhnliches. Vielleicht besser so: Drei großartige Komponistinnen haben den Konzertgänger beim diesjährigen Ultraschall-Festival für neue Musik besonders beeindruckt. Für die Tiefpunkte scheinen hingegen, sprechen wir’s aus, vorwiegend Männer verantwortlich.

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Kopfsinnlich: Trio Catch bei Ultraschall

Kurze, aber frohe Notiz vom Freitag beim Ultraschall-Festival für Neue Musik im Heimathafen Neukölln: Das Hamburger Trio Catch widmet sich der Klarinette und ihren Verwandten Bassklarinette und Bassetthorn. Ein Ensemble, dem Helmut Lachenmann nicht nur klangliche Brillanz und gestalterische Intelligenz bescheinigt, sondern auch unwiderstehliche persönliche Ausstrahlung.

Tatsächlich sehen die drei Musikerinnen auch verdammt gut aus, aber das hat Lachenmann bestimmt nicht gemeint. Nicht Lachenmann!

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