Schattengrell

Andris Nelsons, Håkan Hardenberger und die Berliner Philharmoniker spielen Reinvere, Weinberg, Strawinsky

Nanu, was treibt Nannerl Mozart denn da? Wie ein unruhiger Lohengrin-Traum, mit ziephohen Streichern beginnt das Notturno Maria Anna, wach, im Nebenzimmer des lettischen estnischen Komponisten Jüri Reinvere, mit dem Andris Nelsons und die Berliner Philharmoniker ihr Konzert beginnen: Musik aus dem Schatten, aus dem Maria Anna Mozart laut Wikipedia nie heraustrat, aber schönerweise ohne etwelche Mozartelei, sondern von ganz eigener konzentrierter Schemenhaftigkeit.

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Musikfest 2019: BBC Symphony Orchestra von A bis Z

„BBC“ stands for Beloved British Colourfulness

So eine Freude, in Zeiten des Brexit-Chaos (nichts daran ist lustig – eine Tragödie!) diese großartigen Musiker von der durch und durch europäischen Insel Großbritannien zu erleben. Das BBC Symphony Orchestra spielt unter seinem finnischen Chefdirigenten Sakari Oramo ein herrliches Programm von A wie Abba bis Z wie Zappa, genauer gesagt von Andriessen bis Zibelius: mit niederländischen, russischen, österreichischen und finnischen Komponist(inn)en. Die BBC-Musiker tragen Namen von Alzapiedi bis Zarb, und ein norwegischer Trompeter namens HH ist auch dabei.

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Kosmisch-individual: Charles Ives, Bernd Alois Zimmermann, Schostakowitsch mit DSO, Metzmacher, Hardenberger

Traumprogramm in der Philharmonie mit Höhepunkt im ersten Teil: Vor Schostakowitschs Sechster spielt das Deutsche Symphonie-Orchester unter Ingo Metzmacher individualkosmische Meisterwerke von Charles Ives und Bernd Alois Zimmermann.

Schön, von Charles Ives mal was anderes zu hören als die relativ häufig gespielte Unanswered Question. Dieses Trompeten-Enigma mit Zimmermanns Trompetenkonzert zu kombinieren, wäre Metzmacher wohl zu billig. Stattdessen die Konzertouvertüre ›Robert Browning‹ (1908-12, rev. 1936-42), die weder nach Konzertouvertüre noch nach Robert Browning klingt. Weiterlesen