Brahms hören für Mexiko

Zu Berlins umtriebigsten Laien-Ensembles gehört das Sibelius-Orchester: hart an der Grenze zur Professionalität, was das musikalische Niveau angeht. Auch dieses Orchester gehört zu den kulturellen Aushängeschildern Berlins, wie sich dieses Jahr auf einer längeren Konzerttournee durch Mexiko zeigte.

Kurz danach traf das verheerende Erdbeben Mexiko. Während die mediale Aufmerksamkeit sich längst anderen Katastrophen zugewendet hat, werden die Betroffenen noch lange unter den Folgen dieses Unglücks leiden.

Deshalb gibt das Sibelius-Orchester am Sonntag, dem 12. November, um 18 Uhr ein Benefizkonzert. Zwischen Mozarts Zauberflöten-Ouvertüre und Brahms sonniger zweiter Sinfonie steht das Violinkonzert von Mendelssohn auf dem Programm, mit keinem geringeren Solisten als dem RSB-Konzertmeister Erez Ofer. Das Konzert findet in der Dahlemer Jesus-Christus-Kirche statt, dem legendären „Tonstudio“ der Berliner Philharmoniker.

Der Eintritt von 10 Euro kommt vollständig den Erdbeben-Opfern zugute. Weitere Informationen hier.

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8.6.2016 – Einsam: Sibelius Orchester spielt Mozart und Franz Schmidt

Zu den musikalischen Freudenquellen von Berlin gehören seine „Laien“-Orchester: nicht nur wegen ihres teilweise bemerkenswerten Niveaus, sondern auch wegen der ausgefallenen Stücke, die da manchmal zu hören sind. Das Berliner Sibelius Orchester führte am Mittwoch im Konzerthaus die selten, hierzulande eigentlich nie gespielte 4. Symphonie C-Dur des Österreichers franz_schmidtFranz Schmidt (nicht zu verwechseln mit Franz Schmidt und Franz Schmidt) auf: ein 50minütiges Werk von 1932/33 voller Trauer, Träume und Tonalität. Schmidts Schmerz um seine im Wochenbett gestorbene Tochter scheint ebenso darin eingeschrieben wie die Wehmut um die Klangsprache einer untergegangenen Welt.

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