Im Konzert gewesen. Verliebt.
Nicht in die Frau Beatrice Rana! Die wirkt zwar hinreißend, aber der Konzertgänger ist bereits verheiratet mit einer schlechthin vollkommenen Frau. Beatrice Ranas Klavierspiel aber weckt schon nach wenigen Tönen das unwiderstehliche Bedürfnis, die Augen zu schließen, um die Ohren so weit es geht zu öffnen. Der Konzertgänger gibt dem Bedürfnis nach und wird die Augen siebzig Minuten lang nicht mehr öffnen, bis zum letzten G mit dem himmlischen Vorschlag. Und das will bei einer so attraktiven Pianistin etwas heißen.
Denn schon die Aria von Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen BWV 988 kündigt an, dass das etwas Außergewöhnliches wird zum Abschluss des Berliner Klavierfestivals im Kleinen Saal des Konzerthauses. Rana spielt langsam, voller Anmut und Konzentration, mit fast sachlichen Verzierungen. Die Basslinie in der Linken, wo sich das Thema versteckt, hebt sie deutlich, aber ohne einen Anflug von Zeigefingerhaftigkeit hervor. Weiterlesen
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