Wenn im Konzert das Husten, Niesen, Röcheln, Keuchen, Stöhnen, Flüstern, Murmeln, Piepsen, Fiepsen, Summen, Pfeifen, Fuchteln, Knistern, Klackern, Lutschen, Kauen, Kramen, Klappern, Blättern, Fächern, Scharren, Rutschen, Gehen, Schnarchen, Schreiben überhand nimmt, schwillt dem Konzertgänger der Kamm.
Aber manchmal erlebt man auch die Tragödie eines hustenden Menschen, der guten Willens ist: ein älterer Herr, der am Hustenreiz fast zu ersticken scheint; presst ein Taschentuch auf den Mund, gibt keinen Mucks von sich; zwängt sich durch die Reihe, um den Saal schnell und lautlos zu verlassen; tritt dabei einer schönen Frau auf den zart beschuhten Fuß, wird rot, nickt eine Entschuldigung. Und dann hallen seine Schritte durch den Saal, er rüttelt an der Tür – ach, vergeblich, sie ist verschlossen, er geht zur nächsten Tür, die Schritte hallen, er rüttelt…
Diesem Herrn, der das Gute will und das Schlimme schafft, gehört das Mitgefühl des Konzertgängers; selbst wenn er das Konzert zerstört hat.
danke für die Blumen, lieber nicht 🙂
das habe ich auch die Tage gehört, hat mir auch mal vor einer Weile ein japanischer Sitznachbar erzählt. Ja der Grimes, war wieder überwältigend. Leider nur eine von drei Aufführungen gesehen, war aber insgesamt dann schon die fünfte. Nächste Saison gibt’s ja auch wieder den Billy Budd und neu, Tod in Venedig.. Auf Sonntag freue ich mich auch schon, sitze 26. Reihe li., am Freitag noch zu Rienzi und nächsten Do zu Montecci…. mit der di Donato
„Leider nur eine von drei Aufführungen gesehen, war aber insgesamt dann schon die fünfte.“
Solche Menschen wie Sie braucht die Oper! Ich glaube, ich sollte besser Sie hier schreiben lassen…
Das Zerhusten schaffen wir Berliner auch ohne Touristen… Vorgestern bei Anderszewski war es auch grauenerregend. Bewundernswert, wie konzentriert er blieb. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich das Konzert abgebrochen (abbrechen müssen).
Aber mit den „abgelegenen“ Vorstellungen haben Sie bestimmt Recht. Beneide Sie um Grimes. Mal sehen, wie es Sonntag bei Makropoulos wird.
Von Japan hört man ja Wunderdinge, was die Disziplin der Hörer angeht.
Sie Ärmster, vor allem der Ärmste, habe diese Husterei usw. im Augenblick so satt, habe das Gefühl, die Touris kommen nur in die Oper um zu Husten. Erfreuliche Ausnahme, bei Aufführungen, die nicht so bevölkert von dieser Spezies sind. wir vorige Woche im Peter Grimes, fast atemlose Stille, waren aber auch fast nur „Kenner“ drin. Kürzlich in einer Traviata ging hinter mir ein hustendes Ehepaar noch vor dem 1. Aktschluss 🙂