Hörstörung (1)

Wer ins Konzert geht, wird gestört. In einem voluminösen Roman über einen besinnungslosen Konzertgänger, der gern allein auf einer hohen Empore sitzt, heißt es auf S.85:

Dort oben hatte er den angenehmsten Nachbarn, der nie hustete oder nieste oder röchelte oder stöhnte oder keuchte oder laut atmete oder flüsterte oder unbewusst murmelte oder Mm machte oder eine zur vollen Stunde piepsende Armbanduhr trug oder auf die Uhr guckte oder ein fiepsendes Hörgerät hatte oder mitsummte oder mitpfiff oder mitdirigierte oder Bonbons auswickelte oder Bonbons im Mund klackern ließ oder Pralinés lutschte oder kaute oder in der Handtasche kramte oder mit Manschetten- oder sonstigen Knöpfen oder Schmuckstücken klapperte oder im Programmheft blätterte oder sich mit dem Programmheft Luft zufächerte oder mit den Füßen scharrte oder auf dem Sitz herumrutschte oder aus dem Saal hinausging oder schnarchte oder sich Notizen machte usw, dieser angenehmste Nachbar war ein nie benutzter Scheinwerfer.

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2 Gedanken zu „Hörstörung (1)

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