Märchenkess: Gala- und Kinderkonzerte an der Staatsoper und beim DSO

Gala, Kinder!

Jedes Kinderkonzert ist ein Galakonzert: Da wird im Publikum mitdirigiert, mitgewippt und mitgetanzt im Sitzen und im Stehen (eingeübt instruiert von der blauberockten Tänzerin Lea Hladka und ihrem Partner Christoph Viol in Rot). Und noch höher steigt der Festpegel, weil es das erste rbbKultur-Kinderkonzert seit fast zwei Jahren ist. Da war das zullende Baby, das jetzt wie ein listiges respice finem aus Reihe 17 oder 22 zu hören, als am Ende der Prinz seine schöne Aschenputtelin heimträgt, noch gar nicht geboren. Es ist Sergej Prokofjews Cinderella, die das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) dem jungen, jüngeren und jüngsten Publikum vorstellt, klangschön und engagiert wie eh und je.

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Saunabrummjodelnd: Premiere „Die Zaubermelodika“ an der Komischen Oper

An einer Fortsetzung der Zauberflöte haben sich schon einige versucht: Schikaneder persönlich schrieb Das Labyrinth, was der damals sehr erfolgreiche Peter von Winter vertonte. Das Fragment eines gewissen talentierten Goethe kann man bei Gutenberg nachlesen. Ein gewisser Rintel, ein gewisser Schultze und ein gewisser Goepfart (Liszt-Schüler und wohl der gewichtigste der drei) komponierten ebenfalls Sequels; und auch der Mozartmaniac Grillparzer schrieb mal was Satirisches, allerdings nicht zur Vertonung gedacht, unter anderem muss darin Sarastro sich das Rauchen abgewöhnen. Nun also an der Komischen Oper: Die Zaubermelodika von Iiro Rantala und Minna Lindgren. Kinderoper empfohlen ab sechs, ich war mit einem Fünfjährigen da, für den’s ein Sprung ins eiskalte Wasser war, zumal er von irgendeinem Mozart noch nie gehört hatte. Aber er war’s vollauf zufrieden. Trotz …

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Brummsummend: sinn entflinnen mit Wolf & WUMM!

Immer wenn man mal wieder von Großopernregien ermattet ist (womit nicht das ach so böse „Regietheater“ gemeint ist oder gar die Idee von Inszenierung an sich, sondern eher faule Als-ob-Regie, wie zuletzt erlebt in den staatsöperlichen Falstaff und Figaro ), dann wird’s mal wieder Zeit für „Kindertheater“. Auch da gibt es natürlich Höhen und Tiefen, aber das Publikum ist unbehumpsbar. Also auf mit dem Fünfjährigen zu WUMM!

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Drei-Generationen-Konzert-hoppend: Vom Konzerthaus über die Komische Oper in die Philharmonie

Ich hatte mir vorgenommen, mir als Konzertgänger und den Meinen keine eskalierenden Terminballungen mehr aufzuhalsen: Aber am vergangenen Wochenende war ich doch wieder in drei Konzerten innerhalb von 21 Stunden. Einmal mit dem alten Vater, einmal mit dem kleinsten Söhnchen, einmal mit der Frau. Samstagabend Konzerthaus, Sonntagfrüh Komische Oper, Sonntagnachmittag Philharmonie.

Konzertgängers Wochenende: von einem Konzert zum nächsten
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Weltrettend: Premiere von „Albirea“ im Atze-Theater

Wenn der böse Geist die Menschheit in der Pfeife raucht, muss ein Mädchen ran!

Grand opéra fantastique im Atze! Jeder, der in Berlin Kinder hat, kennt das Musiktheater im Wedding: Mit seinem Dreijährigen geht man zu Oh wie schön ist Panama oder Ferdi und die Feuerwehr, mit der Zehnjährigen zu Rico, Oscar und die Tieferschatten oder dem Stück über die Mädchenrechtlerin Malala, mit dem Teenager dann zu dem preisgekrönten dreieinhalbstündigen Biopiece über Johann Sebastian Bach. Bis zu sechzehn Vorstellungen gibts in der Woche, kein Berliner Opernhaus spielt mehr. Das neue Stück ALBIREA – Nur ein Kind kann die Welt retten von Thomas Sutter und Sinem Altan nun wird beworben als die größte ATZE-Produktion aller Zeiten.

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Oberhammerschau: Das Jugendtheater-Festival Augenblick mal!

Allons tous à la theatre!

Musiktheater-Education immer krasser, an der Deutschen Oper gibts bereits Babykonzerte und bald vielleicht „Ring des Nibelungen“ für Sperma und „Rigoletto“ für Eizellen. Auch beim AUGENBLICK MAL! Festival des Theaters für junges Publikum, das noch bis Sonntag stattfindet, läuft neben Stücken von 4 bis Ü18 ein musikalisches Theater für die janz Lütten ab initiis: eine fast abstrakte, dennoch (oder gerade drum) entzückende Studie über das Verhältnis von Klang und Bewegung des Berliner Theater o.N. in den Sophiensælen.

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